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Begegnung mit Singen und Musizieren

Begegnung mit Singen und Musizieren Musikschulorchester und Hauptschulchor aus Lenningen vom 13. bis 15. Mai 2010 zu Gast in Pouilly en Auxois "Aux Champs-Élysées, aux Champs-Élysées" - schon im Bus Richtung Pouilly en Auxois schmetterten Kinder und Jugendliche von Hauptschulchor und Musikschulorchester aus Lenningen den französischen Ohrwurm. In der Partnergemeinde verbrachten die Musiker drei erlebnisreiche Tage.

ANKE KIRSAMMER

Lenningen/Pouilly. Junge Leute, die musizieren, sollen stärker in den Austausch der beiden Gemeinden eingebunden werden. Das haben sich die Verantwortlichen der Partnerschaftsausschüsse von Lenningen und Pouilly en Auxois auf die Fahnen geschrieben. In beiden Partnergemeinden wurde im vergangenen Jahr der 20-jährige Geburtstag der "Jumelage" gefeiert. Nach vielen Jahren reisten nun erstmals wieder der Chor der Hauptschule sowie das Orchester der Lenninger Musikschule in die Partnergemeinde in Burgund. Die Kinder und Jugendlichen erlebten Tage, die angefüllt waren mit Musik. Sie hatten aber auch Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen. Finanziell unterstützt wurde die Fahrt maßgeblich durch die Gemeinde Lenningen.

Nach einer gut siebenstündigen Busfahrt und einem herzlichen Empfang im Salle polyvalente im Ortskern von Pouilly hieß es erst einmal Flöten, Geigen, Kontrabass, Trompete und Notenständer ausgepackt. Orchesterleiterin Vera Reinold und Josef Führinger, Dirigent des Hauptschulchors, setzten die erste Probe an, die dazu genutzt wurde, Chor und Orchester aufeinander einzustimmen.

Bevor es in die Familien ging, hatten die Gastgeber noch ein Schmankerl vorbereitet: In einer Einmannschau, unterstützt durch ein vielseitig eingesetztes Aufnahmegerät, verblüffte Michael Santos im Festsaal von Pouilly mit seiner slapstickartigen Komik.

Am nächsten Tag ging es per Bus nach Dijon, der historischen Hauptstadt von Burgund. Die Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses von Pouilly, Annick Debois, nahm die rund 50 deutschen Gäste mit auf einen Streifzug durch das Zentrum der 150 000 Einwohner zählenden Stadt, die bekannt ist für ihren Senf und einen wichtigen Handelsplatz für Burgunderweine darstellt. Den ins Pflaster eingelassenen Eulen folgend, gelangte die Gruppe schließlich zur Kathedrale Notre-Dame. Die Eule ist an einem Stützpfeiler etwa in Kopfhöhe eingemeißelt. Eine Legende besagt, dass derjenige, der diese Eule berührt, immer Glück haben wird. Ein Besuch in einem Museum über das ländliche und städtische Leben in Burgund ließ einen Eindruck davon entstehen, wie man vom 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in Dijon und Umgebung lebte.

Mit pflastermüden Beinen ging es per Bus zurück nach Pouilly, wo am Abend ein Gemeinschaftskonzert mit der dortigen Musikschule stattfand. Ein Querflötenensemble der Gastgeber unter der Leitung von Mathilde Groffier eröffnete das Konzert im voll besetzten Salle polyvalente, bevor der Kinderchor "L‘écho de la Voûte" aus Pouilly unter der Leitung von Emmanuel Aubry seine hellen Stimmen erklingen ließ.

Zustande gekommen war das Konzert im Rahmen der "Begegnung der Schulmusik". Eigens für den Besuch in Frankreich hatten die Gäste Stücke aus dem Kinofilm „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ einstudiert, die teilweise gemeinsam mit dem Chor aus Pouilly musiziert wurden. Mit Auszügen aus Günter Kaluzas „Rhythm and Blues“ sowie den Stücken „Feeling“ und „Sunday Morning“ ließ das Orchester aufhorchen, bevor der Hauptschulchor Titel wie „Heaven is a wonderful place“, „Free“ von U2 und „We are the world“ anstimmte. Bei „Aux Champs-Élysées“ fielen auch die Zuhörer mit ein. Das Finale mit den israelischen Volksliedern „Shalom chaverim“ und „Hevenu shalom aleichem“ wurde ebenfalls von französischen und deutschen Schülern gemeinsam bestritten.

Ein Highlight erlebten die Gäste am letzten Tag der Reise. Auf einem Ausflugsschiff ging es auf dem Kanal von Burgund durch einen gut drei Kilometer langen Tunnel unterhalb von Pouilly. Auch die Schleusentechnik erlebten die Schüler. Wurden die Kanäle früher zu Transportzwecken genutzt, so verkehren auf den Wasserstraßen heute überwiegend Touristen mit Hausbooten.

Die Aussicht auf ein Wiedersehen ließ den Abschied nicht ganz so schwer werden: Fürs nächste Jahr ist ein Gegenbesuch der Musikschule von Pouilly in Lenningen geplant.

 

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